I Ponti di Alma: Rainer Maria Rilke
Proponiamo alcuni testi, in lingua originale e nella traduzione a cura di Carlo Ferrucci, tratti da Elegie duinesi. I sonetti a Orfeo (Ensemble 2021) di Rainer Maria Rilke.

Da Elegie duinesi
Die zehnte elegie
Dass ich dereinst, an dem Ausgang der grimmigen Einsicht,
Jubel und Ruhm aufsinge zustimmenden Engeln.
Daß von den klar geschlagenen Hämmern des Herzens
keiner versage an weichen, zweifelnden oder
reißenden Saiten. Daß mich mein strömendes Antlitz
glänzender mache; daß das unscheinbare Weinen
blühe. O wie werdet ihr dann, Nächte, mir lieb sein,
gehärmte. Daß ich euch knieender nicht, untröstliche Schwestern,
hinnahm, nicht in euer gelöstes
Haar mich gelöster ergab. Wir, Vergeuder der Schmerzen.
Wie wir sie absehn voraus, in die traurige Dauer,
ob sie nicht enden vielleicht. Sie aber sind ja
unser winterwähriges Laub, unser dunkeles Sinngrün,
eine der Zeiten des heimlichen Jahres –, nicht nur
Zeit –, sind Stelle, Siedelung, Lager, Boden, Wohnort.
Freilich, wehe, wie fremd sind die Gassen der Leid-Stadt,
wo in der falschen, aus Übertönung gemachten
Stille, stark, aus der Gußform des Leeren der Ausguß
prahlt: der vergoldete Lärm, das platzende Denkmal.
O, wie spurlos zerträte ein Engel ihnen den Trostmarkt,
den die Kirche begrenzt, ihre fertig gekaufte:
reinlich und zu und enttäuscht wie ein Postamt am Sonntag.
Draußen aber kräuseln sich immer die Ränder von Jahrmarkt.
Schaukeln der Freiheit! Taucher und Gaukler des Eifers!
Und des behübschten Glücks figürliche Schießstatt,
wo es zappelt von Ziel und sich blechern benimmt,
wenn ein Geschickterer trifft. Von Beifall zu Zufall
taumelt er weiter; denn Buden jeglicher Neugier
werben, trommeln und plärrn. Für Erwachsene aber
ist noch besonders zu sehn, wie das Geld sich vermehrt, anatomisch,
nicht zur Belustigung nur: der Geschlechtsteil des Gelds,
alles, das Ganze, der Vorgang –, das unterrichtet und macht
fruchtbar…
…Oh aber gleich darüber hinaus,
hinter der letzten Planke, beklebt mit Plakaten des «Todlos»,
jenes bitteren Biers, das den Trinkenden süß scheint,
wenn sie immer dazu frische Zerstreuungen kaun…,
gleich im Rücken der Planke, gleich dahinter, ists wirklich.
Kinder spielen, und Liebende halten einander, – abseits,
ernst, im ärmlichen Gras, und Hunde haben Natur.
Weiter noch zieht es den Jüngling; vielleicht, daß er eine junge
Klage liebt… Hinter ihr her kommt er in Wiesen. Sie sagt:
– Weit. Wir wohnen dort draußen…
Wo? Und der Jüngling
folgt. Ihn rührt ihre Haltung. Die Schulter, der Hals –, vielleicht
ist sie von herrlicher Herkunft. Aber er läßt sie, kehrt um,
wendet sich, winkt… Was solls? Sie ist eine Klage.
Nur die jungen Toten, im ersten Zustand
zeitlosen Gleichmuts, dem der Entwöhnung,
folgen ihr liebend. Mädchen
wartet sie ab und befreundet sie. Zeigt ihnen leise,
was sie an sich hat. Perlen des Leids und die feinen
Schleier der Duldung. – Mit Jünglingen geht sie
schweigend.
Aber dort, wo sie wohnen, im Tal, der Älteren eine, der Klagen,
nimmt sich des Jünglings an, wenn er fragt: – Wir waren,
sagt sie, ein Großes Geschlecht, einmal, wir Klagen. Die Väter
trieben den Bergbau dort in dem großen Gebirg; bei Menschen
findest du manchmal ein Stück geschliffenes Ur-Leid
oder, aus altem Vulkan, schlackig versteinerten Zorn.
Ja, der stammte von dort. Einst waren wir reich. –
Und sie leitet ihn leicht durch die weite Landschaft der Klagen,
zeigt ihm die Säulen der Tempel oder die Trümmer
jener Burgen, von wo Klage-Fürsten das Land
einstens weise beherrscht. Zeigt ihm die hohen
Tränenbäume und Felder blühender Wehmut,
(Lebendige kennen sie nur als sanftes Blattwerk);
zeigt ihm die Tiere der Trauer, weidend, – und manchmal
schreckt ein Vogel und zieht, flach ihnen fliegend durchs Aufschaun,
weithin das schriftliche Bild seines vereinsamten Schreis. –
Abends führt sie ihn hin zu den Gräbern der Alten
aus dem Klage-Geschlecht, den Sibyllen und Warn-Herrn.
Naht aber Nacht, so wandeln sie leiser, und bald
mondets empor, das über Alles
wachende Grab-Mal. Brüderlich jenem am Nil,
der erhabene Sphinx –: der verschwiegenen Kammer
Antlitz.
Und sie staunen dem krönlichen Haupt, das für immer,
schweigend, der Menschen Gesicht
auf die Waage der Sterne gelegt.
Nicht erfaßt es sein Blick, im Frühtod
schwindelnd. Aber ihr Schaun,
hinter dem Pschent-Rand hervor, scheucht es die Eule. Und sie,
streifend im langsamen Abstrich die Wange entlang,
jene der reifesten Rundung,
zeichnet weich in das neue
Totengehör, über ein doppelt
aufgeschlagenes Blatt, den unbeschreiblichen Umriß.
Und höher, die Sterne. Neue. Die Sterne des Leidlands.
Langsam nennt sie die Klage: – Hier,
siehe: den Reiter, den Stab, und das vollere Sternbild
nennen sie: Fruchtkranz. Dann, weiter, dem Pol zu:
Wiege; Weg; Das Brennende Buch; Puppe; Fenster.
Aber im südlichen Himmel, rein wie im Innern
einer gesegneten Hand, das klar erglänzende «M»,
das die Mütter bedeutet…–
Doch der Tote muß fort, und schweigend bringt ihn die ältere
Klage bis an die Talschlucht,
wo es schimmert im Mondschein:
die Quelle der Freude. In Ehrfurcht
nennt sie sie, sagt: – Bei den Menschen
ist sie ein tragender Strom. –
Stehn am Fuß des Gebirgs.
Und da umarmt sie ihn, weinend.
Einsam steigt er dahin, in die Berge des Ur-Leids.
Und nicht einmal sein Schritt klingt aus dem tonlosen Los.
*
Aber erweckten sie uns, die unendlich Toten, ein Gleichnis,
siehe, sie zeigten vielleicht auf die Kätzchen der leeren
Hasel, die hängenden, oder
meinten den Regen, der fällt auf dunkles Erdreich im Frühjahr. –
Und wir, die an steigendes Glück
denken, empfänden die Rührung,
die uns beinah bestürzt,
wenn ein Glückliches fällt.
La decima elegia
Che un giorno io, uscendo dalla cupa visione,
un canto di giubilo e gloria innalzi ad angeli consenzienti.
Che dei martelli chiaramente battuti del cuore
nessuno fallisca su corde lente, incerte o facili a rompersi.
Che il mio viso bagnandosi
più luminoso mi renda; che il pianto dimesso
fiorisca. Oh, quanto care allora mi sarete, notti
accorate. Perché non vi accolsi in ginocchio,
sorelle inconsolabili, sciolto non mi consegnai
ai vostri sciolti capelli. Noi, dilapidatori dei dolori.
Come anticipiamo la loro triste durata,
se forse finire non debbano. Ma essi sono piuttosto
le nostre foglie invernali, il nostro scuro sempreverde,
uno dei tempi dell’anno segreto –, non tempo
soltanto –, sono luogo, sede, giaciglio, suolo, dimora.
Certo, ahimè, come sono straniere le vie della città-dolore,
dove nel falso silenzio, fatto di soverchiante rumore,
dallo stampo del vuoto robusto si pavoneggia
lo scolo: il dorato baccano, il monumento che esplode.
Oh, come un angelo calpesterebbe, senza lasciarne traccia, il loro
consolatorio mercato, che la chiesa delimita, comprata già pronta:
pulita e chiusa e delusa come un ufficio postale la domenica.
Fuori però s’increspano sempre i bordi della fiera annuale.
Altalene della libertà! Tuffatori e ciarlatani del fervore!
E tirassegno a figure della fortuna agghindata,
dove presa di mira questa suona a latta
se uno più abile fa centro. Da applauso a caso
lui barcollando procede; ché baracche di ogni curiosità
attraggono, tambureggiano e strillano. Ma per i più grandi
c’è ancora in particolare da vedere come il denaro s’accresce,
anatomicamente, non per solo divertimento: l’organo genitale del denaro,
tutto, l’intero, il processo –, lo istruisce
e feconda…
…Oh, ma subito oltre, di fuori,
dietro l’ultimo steccato con affissi manifesti dell’«Immortale»,
quella birra amara che sembra dolce a chi beve
se insieme si masticano sempre distrazioni nuove…,
proprio alle spalle dello steccato, subito dietro, è reale.
Bambini giocano, e amanti si stringono, – in disparte,
seri, sulla misera erba, e cani hanno natura.
Ma il giovinetto è attratto ancora più in là; forse ama
una giovane Lamentazione… Seguendola, arriva nei prati. Lei dice:
– Lontano. Noi abitiamo là fuori…
Dove? E il giovinetto
la segue. Lo colpisce il suo portamento. Le spalle, il collo –, forse
è di nobile origine. Ma egli la lascia, si guarda
intorno, si volta, fa un cenno… A che serve? È una Lamentazione.
Solo i giovani morti, nel primo stato
d’indifferenza senza tempo, nello svezzamento,
la seguono amorevoli. Lei di fanciulle
si cura e se le fa amiche. Piano mostra loro
ciò che indossa. Perle del dolore e i fini
veli della sopportazione. – Coi giovinetti cammina
in silenzio.
Ma là, nella valle in cui abitano, una Lamentazione più anziana
alle domande del giovinetto dà ascolto: – Eravamo,
dice, una grande stirpe, un tempo, noi Lamentazioni. I padri
erano minatori là nella grande montagna; fra gli uomini
tu puoi trovare talvolta un pezzo di affilato dolore originario
o, da un antico vulcano, una scoria di collera pietrificata.
Sì, questo veniva da lì. Ricche una volta eravamo. –
E leggera lo guida nel vasto paesaggio delle Lamentazioni,
gli mostra le colonne dei templi o le rovine
dei castelli da cui i Principi della Lamentazione un tempo
la regione saggiamente governavano. Gli mostra gli alti
alberi-lacrime e i campi della malinconia in fiore
(i vivi la conoscono soltanto come morbido fogliame);
gli mostra gli animali del lutto, al pascolo, – e di quando in quando
un uccello, spaventato, in lontananza traccia, tagliando in volo piatto
il loro sguardo, l’immagine scritta del suo grido solitario. –
La sera lo guida alle tombe degli avi
della stirpe delle Lamentazioni, le Sibille e i Profeti.
Ma s’avvicina la notte, così vanno più piano, e subito
s’alza, lunare, il sepolcro che su tutto
vigila. Fratello di quello sul Nilo,
la Sfinge sublime –: il volto
della stanza segreta.
E stupiscono della testa coronata, che per sempre,
muta, il viso degli uomini
sulla bilancia delle stelle ha posto.
Lo sguardo di lui non l’abbraccia, nella vertigine
della morte precoce. Ma il guardare di lei
stana dal bordo dello pschent11 la civetta. E questa,
in lenta curva sfiorando la guancia
dove più matura s’arrotonda,
morbidamente disegna nel nuovo
udito del morto, su un doppio
foglio dispiegato, l’indescrivibile profilo.
E, più in alto, le stelle. Nuove. Le stelle della terra del dolore.
Lenta le nomina la Lamentazione: – Qui,
vedi, il Cavaliere, il Bordone, e la costellazione più piena,
Corona di frutti la chiamano. Poi, più in là, verso il polo:
Culla; Via; Il libro ardente; Marionetta; Finestra.
Ma nel cielo del sud, pura come l’interno
di una mano benedetta, la «M» che chiara risplende,
che le Madri significa… –
Ma il morto deve proseguire, e tacendo la Lamentazione
più anziana lo porta fino alla stretta gola
dove al chiaro di luna risplende:
la fonte della gioia. Con profondo
rispetto la nomina, dice: – Tra gli uomini
è questa una corrente che sorregge. –
Ai piedi del monte ristanno.
E lì lei lo abbraccia, piangendo.
Da solo lui ascende sui monti dell’originario dolore.
E non una volta il suo passo risuona del muto destino.
*
Ma se risvegliassero, i morti senza fine, un’immagine in noi,
vedi, forse mostrerebbero le pendule
inflorescenze degli spogli noccioli,
o indicherebbero la pioggia, che cade in primavera sulla terra scura. –
E noi, che pensiamo a una felicità ascendente,
ci commuoveremmo,
provandone quasi sgomento,
per qualcosa di felice che cade.
Da I sonetti a Orfeo
IV
O ihr Zärtlichen, tretet zuweilen
in den Atem, der euch nicht meint,
laßt ihn an eueren Wangen sich teilen,
hinter euch zittert er, wieder vereint.
O ihr Seligen, o ihr Heilen,
die ihr der Anfang der Herzen scheint,
Bogen der Pfeile und Ziele von Pfeilen,
ewiger glänzt euer Lächeln verweint.
Fürchtet euch nicht zu leiden, die Schwere,
gebt sie zurück an der Erde Gewicht;
schwer sind die Berge, schwer sind die Meere.
Selbst die als Kinder ihr pflanztet, die Bäume,
wurden zu schwer längst; ihr trüget sie nicht.
Aber die Lüfte… aber die Räume…
IV
O voi tenere, entrate qualche volta
in quel respiro che di voi non dice,
che sulle vostre guance si divida;
lui vibra dietro a voi, di nuovo unito.
O voi beate, o voi intatte, voi
che dei cuori l’origine sembrate,
archi di frecce e di frecce bersagli,
più eterno splende in voi pianto sorriso.
Non temete il soffrire, ciò che pesa
rendetelo al gravame della terra;
sono pesanti i monti, sono pesanti i mari.
Perfino gli alberi che bambine piantaste
è tanto tempo che pesano troppo; non li reggeste.
Ma le arie… gli spazi…

Rainer Maria Rilke, nome completo René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke (Praga, 4 dicembre 1875 – Les Planches, 29 dicembre 1926), è stato uno scrittore, poeta e drammaturgo austriaco di origine boema. È considerato uno dei più importanti poeti di lingua tedesca del XX secolo.
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